Papa…

Wo bist du hin? Gerade eben hast du doch noch hinter mir gestanden und von oben auf mich herab gesehen? Ich spüre noch deinen Atem im Nacken…

Ich habe nicht bemerkt, wie dir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.
Ich habe nicht gesehen, dass deine Maske brüchig wurde.
Ich habe nicht gespürt, wie deinem Körper das Leben genommen wurde…
Stück für Stück…

Du warst nie nah,
du warst nie da,
du warst nie der, der du sein solltest und auch nicht der, der du sein wolltest. Damit hast du mich zu dem gemacht, was du warst. Ich bin nicht nah, ich bin nicht da, ich bin nie die, die ich sein sollte und auch nicht die, die ich sein will… und doch bin ich auch viel mehr als das.

Wo bist du hin, hab ich gefragt… dass keine Antwort kommt, ist nicht neu. Ich habe nie Antwort von dir bekommen, weil ich nie den Mut hatte, zu fragen. Du warst so groß, du warst so stark… du warst so mächtig, dass mich die Ohnmacht traf…

Und plötzlich warst du weg… einfach fort… und alles was du hinterlassen hast, waren weder deine Stärke, noch dein Mut… nur kleine Kinder, die wirr in ihrem eigenen Irrgarten umherlaufen, deren Richtweg verloren ging… sie brauchen mehr als deinen unsichtbaren Schatten…

Die Glocke schlägt 12… der Tag vorbei an dem du verloren gingst… die Welt dreht sich weiter… das Leben schreitet voran… und wir … sterben Schritt für Schritt mit dir mit…