Intelligenz…

…ist ein sehr eigenartiges Wort, das den eigenen Selbstwert sehr beeinflussen kann und bei Menschen, die wiederrum mit diesem offenbar seit Beginn ihrer Zeit eher spärlich ausgestattet sind, schnell auch mal dazu führt, dass sie zusammen zucken, sobald sie es hören… denn es trifft auf sie ja nicht zu, so meinen sie zumindest.

Wie sehr beeinflusst ist jemand, wenn er einen anderen sieht, der ihm symphatisch ist, bei dem es vielleicht beim ersten Blick sofort „funkt“, zu behaupten, er/sie sei intelligent? Woran wird das überhaupt gemessen? Ich weiß, dass es viele Arten von Intelligenz gibt und auch, dass es einen Intelligenzquotienten gibt… aber wo beginnt das ganze und wo hört es auf? Und ist wiedermal alles nur Interpretationssache? Ich habe die Befürchtung, dass alles nur auf Interpretation ausgelegt ist… eine Sache der Definition… wunderbar… dann können wir uns ja immer alles so zurecht legen, wie wir es wollen… das ist schön einfach…

Aber was, wenn dieses mehr oder wenige einfache Wort „Intelligenz“ bei der puren Anwesenheit dieser Aneinanderreihung der Buchstaben so einen Druck und so eine Angst auslöst, dass plötzlich nichts mehr am eigenen Ich funktioniert? Der Körper versteift und beginnt zu schwitzen, der Kopf schaltet sich aus und wird leer, die Knie zittern, die Zunge stolpert und das Gesicht errötet… ist das dann ein Zeichen dafür, dass man sich ertappt fühlt? Und wenn man sich ertappt fühlt, ist das wiederrum ein Zeichen dafür, dass man wirklich ertappt wurde?

Wäre dem ganzen so, würde das bedeuten, dass ich zu den dümmsten Menschen zähle und ich unfähig wäre… unfähig zu irgendwas… und vielleicht ist es genau das, was mich lähmt?… die Angst davor, dass genau dieser Gedanke stimmt… und vielleicht ist es genau dieser eine, dieser einzige Gedanke, der mein Leben bestimmt… und mich damit aus diesem auch heraus nimmt?

Wer will sich schon ertappt fühlen?

Wer will schon ertappt werden?

Und selbst, wenn es nicht wahr ist… wer will diese Wahrheit jetzt noch wissen, nachdem man sein halbes Leben durch diese Annahme eingeschränkt war? Was bleibt, sind dann nur Fragen, die mit „was wäre gewesen, wenn…“ beginnen, die ich niemals beantworten kann. Und natürlich könnte man sagen, es ist nie zu spät… und vielleicht gibt es hierzu auch kein aber… und dennoch ist da dieses Gefühl, das mich zurückhält… dieses Gefühl, das eigentlich gar nichts mit Intelligenz zu tun hat… dieses Gefühl, das auch etliche Versuche, es anzunehmen und damit zu leben, überwältigt hat…

ANGST!

„Einmal bitte alles“ oder kurz vorm Absturz…

….sie tanzt und ist berauscht… vom Rhythmus der Musik, von den Farben um sie herum, dem Licht, das alles in ein anderes Bild rückt und vom Alkohol, der ihre Speiseröhre hinunter läuft in ihren Magen, in dem sich alles dreht. Sie tanzt… und genießt dabei die Zigarette, deren kalter Geschmack sie morgen noch verfolgen wird.

Doch jetzt denkt sie nicht an morgen…jetzt tanzt sie einfach nur, bewegt sich im Takt der lauten Musik… in ihrem eigenen Rhythmus… und ihre Bewegungen werden härter, nehmen immer mehr Raum ein… der Alkohol, die Musik, der Rauch… der Rausch…ihre Gedanken… sie versucht sie abzuschütteln, versucht ihre Gefühle von sich zu tanzen…sich von ihnen wegzubewegen… doch je länger und stärker ihr Rausch, umso mehr schmerzt es…. die Gedanken kreisen immer mehr, ihre Emotionen sprudeln über… ihre Verzweiflung ist greifbar… so greifbar, dass ihr selbst der Körper weh tut… doch sie tanzt weiter, hoffnungsvoll… bis keiner um sie herum mehr da ist… bis die Musik erlischt, das Licht der Sonne ihre Haut streift und der letzte Rest ausgetrunken ist…

Und ist dieser Tanz vorbei, schwankt sie dahin zurück, wo sie versucht, zu Hause zu sein…

Und sie weiß, dies wird nicht ihr letzter Tanz gewesen sein…

Vorwärts im Kreis…

Wie kann es sein, dass sich etwas so schwer und doch gleichzeitig so leicht anfühlen kann? Wie kann ich mich zur selben Zeit glücklich und doch verletzt fühlen? Schließen sich diese Emotionen nicht gegenseitig aus? Wenn ich darüber nachdenke, war ich in meinem Leben sehr oft sehr traurig und es war dabei doch auch immer schwer und war ich glücklich, fühlte sich alles leicht an. Aber nie war beides zur gleichen Zeit anwesend. Lediglich war ich mir in manch negativ bewegten Momenten bewusst, dass ich mich eigentlich glücklich schätzen müsste.

Alles hat sich irgendwie so verändert. Die Zeiger der Uhren aller haben sich weiter gedreht. Das Leben von jedem, den ich kenne, oder besser, die ich kannte, gingen und gehen weiter und so auch meins. Aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass ich stehen geblieben bin und allen beim vorwärts gehen nur zusah. Das erste Mal werde ich jedoch die Vermutung nicht los, dass ich immer allen davon rannte und sie mich gehen ließen, weil sie nicht mehr hinterher kamen. Nicht weil ich so schnell nach vorn ging, sondern eher jede Ecke erkundete und über Abgründe lunschte. Voran gekommen bin ich nie gut, aber ich könnte Bücher füllen mit Geschichten über Gefühlen, denn davon habe ich eine Menge erlebt… und nicht nur das… ich habe sie mit voller Wucht gerammt, in mir aufgenommen und tief erforscht… um ihnen dann davon zu rennen. Aber ich habe mich immer wieder umgedreht. Ich habe jede Emotion wieder und wieder erlebt und ich sehe noch heute jeden Menschen, der dabei eine Rolle spielte. Und viele kann ich dabei nicht los lassen… los lassen fällt mir schwer… unsagbar schwer. Deshalb stürze ich wieder und wieder in alte Schluchten und dann ist es, als beginne ich von vorn mit dem davon rennen. Bedeutet das, ich renne eigentlich immer nur im Kreis?