Ich-selbst

Es ist Zeit, der Vergangenheit in die Augen zu sehen und in ihr hässliches Gesicht zu spucken… ihr zuzuschreien: „ICH SCHEIß AUF DICH…“ … offenbaren, umdrehen und weitergehen … und sie sein lassen, weil sie dazugehört, doch sie nicht weiter auf dem Rücken tragen.
Sie ist verpackt in tausend Dinge, um sie zu verschönern, aus Angst, sie könnte nicht akzeptiert werden… aus Angst, man könne mich wegen ihr verstoßen… und betrachte ich diesen letzten Gedanken genau, muss ich in pures Gelächter über mich selbst verfallen… denn ich bin schon längst verstoßen, Außenseiter, nirgendwo dazugehörig… nur funktionierend, aber nicht lebendig im Leben… weil ich versuche, zu sein, der ich nicht sein kann und weil ich immer wieder daran scheitere… weil ich immer wieder un-authentisch bin… werde ich am Rand stehen gelassen und streife ich zufällig nochmal einen ihrer Wege, wird mein Gesicht nicht erkannt…

Ich sollte mich also fragen: Worum bemühe ich mich eigentlich? Und warum stehe ich nicht zu mir, wenn ich doch weiß, dass diese Versuche, jemand anderes zu sein, absolut und kläglich scheitern?… wieder und wieder…

Die Antwort folgt auf den Fuß: … weil ich nicht weiß, wer ich bin… weil ich nicht weiß, was ich will … weil ich nicht weiß, wie ich ich selbst sein kann…

Ich bin ein Künstler, weil ich gekünstelt bin… und vielleicht bin ich nur eine Hülle, voller Dinge, die von außen in mich hineingelegt worden… vielleicht gibt es ein „ich-selbst“ einfach nicht!

Ein Kommentar zu “Ich-selbst

Hinterlasse einen Kommentar