with(out) you…

and what about me?…
Ich erinnere mich zurück, an Kindheitstage, an denen man glaubte, nicht schnell genug erwachsen zu werden, um Verantwortung für sein eigenes Tun übernehmen zu können: „…dann kann ich machen was ich will…!“
Heute sind wir erwachsen und müssen erkennen, dass dieses „will“ gar nicht so leicht zu erkennen ist…will ich diesen einen Job? Und für welche Wohnart soll ich mich entscheiden? Sind meine Freunde wirklich gut für mich? Will ich sportlich oder elegant? Möchte ich in der Großstadt leben oder ist das Land doch eher die Erfüllung für mich?
Doch die größte Frage scheint immer jene an die Liebe zu sein…was erwarte ich von ihr und sind diese Erwartungen auch die, die ich selbst geben kann? Und wenn ich mich für einen Menschen entschieden habe, ist das auch das Richtige? Wer sagt mir, dass nicht ein anderer um die Ecke kommt? Und was ist, wenn ich zweifel, weil es mir nicht gut geht mit dieser Person? Aber was, wenn ich die Konsequenzen ziehe und am Ende erkenne, dass sie die Falschen waren…?…wenn ich allein sterbe?

Ich denke an diese Zeit, in der es Menschen gab, die mir so nah waren, aber gleichzeitig alles in mir zerstörten…und ich erinnere mich an darauf folgende Leiden, die sie mir zufügten…ich glaubte lange Zeit, dass ich diese Menschen vermisse…mittlerweile bin ich schlauer…wir machen alles an diesen oder jenen Personen fest, dabei sollten wir hinterfragen, ob es wirklich an ihnen hängt oder ob es das ist, was sie in uns auslösten…in vielen Punkten bin ich heute schlauer…vergangene Freundschaften fehlen mir, aber es sind nicht diese einen Menschen…ich sehne mich nur danach, jemanden um mich zu haben, der mich versteht, mit dem ich lachen und weinen kann und der mir auch mal „auf die Mütze haut“, der ehrlich mit mir ist, mit dem ich feiern und trinken kann und der mir nicht gleich zum Vorwurf macht, wenn ich auch mal ausraste, so, wie ich es ihm ebenso zurück geben möchte…
Manchmal erinnere ich mich an vergangene Liebschaften und bekomme das Gefühl, diese Menschen zu vermissen…doch nein, ich vermisse nicht sie, sondern sehne mich danach, was sie in mir auslösten…begehrt werden, beschützt werden, Geborgenheit, und dennoch mit einem Hauch Anspannung der (gesunden) Eifersucht…und es ebenso für diesen einen zu empfinden…dass nicht immer alles perfekt läuft, das ist logischer als das Atmen…denn wir sind alles Individuen, die auch mal nicht eigener Meinung sind…aber so ein Grundgefühl, eine Basis…die ist wichtig…und einmal in meinem Leben fühlte ich sie wahrhaftig…ich spüre sie heute noch…nicht weil sie noch wirklich vorhanden ist, sondern weil sie alles erfüllte, was sie zu der damaligen Zeit zu erfüllen hatte…wir haben uns nie belogen…und mit ihm verbrachte ich die längste Zeit…davor und danach war der Schmerz überwiegend und ich frage mich, was jeweils so ganz anders lief…waren vorher meine Erwartungen zu niedrig und hinterher zu hoch? Oder bin ich einfach nur noch auf der Suche…auf der Suche nach mir selbst?
Doch wenn ich ehrlich bin…wie lang soll ich mich selbst noch suchen, mit fast 30 Jahren? Und warum fühle ich mich so gespalten? Einerseits als würde ich 20 Jahre werden und andererseits so reif, um ein eigenes Fleisch und Blut groß zu ziehen?…

Ich habe in meinem Leben viele Menschen kennengelernt, von denen keiner dauerhaft bei mir blieb, abgesehen der familiären Seite…aber jeder von meinen Besuchern war auf seine eigene Art unsicher, auf der Suche…die meisten sind es heute noch, ein paar haben Wege eingeschlagen, die wir nie für möglich betrachtet hatten…und ich…ich bin immer noch hier und tanze auf der Stelle mein Leben…