Wohl-Stand…

Wohlstand erlangen, erhalten und ausbauen, Angst vor Wohlstandsverlust, Wohlstandsgesellschaft, Wohlstand….

Füreinander da sein, der eine für den anderen, einstehen füreinander, der eine der es kann für den anderen der es nicht kann, für andere da sein wollen, anderen ermöglichen, dass es ihnen besser geht, wenn sie nicht selbst dafür sorgen können oder auch nicht wollen können und man selbst es kann… kannst du? Oder willst du nicht können, weil du eigentlich genug hast, aber Angst hast, es zu verlieren? Hast du Angst, vor deinem Wohlstandsverlust? Hast du hart dafür gekämpft, dass du da bist, wo du jetzt bist? Und hättest du dir damals gewünscht, jemand ist da, der dir dabei hilft, damit es einfacher wird? Oder war es einfach für dich, weil jemand da war, der dich da hin gebracht hat? Oder warst du sogar von Anfang an schon da?

Und was, wenn du noch unten wärst? Was, wenn du plötzlich runterfielst? Oder kann dir das nicht passieren? Oder hast du Angst, dir könnte es jemand nehmen, dem es schlechter geht als dir? Könntest du auf gleicher Stufe stehen mit jenen, die da unten sind? Auf gleicher Ebene? Doch was wird dann aus deinem Wohlstand?…aus deinem 3. Flug im Jahr? Deinem 4. Urlaub? Deinem 3. Auto und 2. Motorrad? Was wird aus deinem Haus mit Garten, inklusive dem Pool und dem riesigen Trampolin? Nicht auszudenken, du müsstest teilen… mit denen da unten… den Schmarotzern, mit den Kindern, die sich ausgesucht haben, dort zu sein, wo sie hingekommen sind, nachdem ihre Eltern schon dort sein wollten, wo sie jetzt sind, weil deren Eltern………

Sozialstaat… einer für alle, alle für einen….

an etwas Glauben…

Irgendetwas…

„Menschen…das Böse daran ist das Dumme darin…“ (Quelle: Autor unbekannt).

Blind…

Lautlos verlässt du den Raum und hinterlässt dieses Gefühl der Sinnlosigkeit. Hier ist alles still…leidiglich das Klimpern der Lider ist zu hören, die krampfhaft versuchen, offen zu bleiben, weil das Herz nicht versteht, was hier passiert. Du sagst nie etwas, solange du nicht gefragt wirst und wunderst dich, warum du immer alles aus der Nase der anderen ziehen musst. Auch ich bin verstummt, weil es anstrengt, nach Antworten in Augen zu suchen, da der Mund sie nicht offenbart.

Alles ist schwach geworden… und ich wünschte, du würdest einmal wieder die richtigen Fragen stellen. Es ist spät geworden…und ich bin zu müde…

Un-Wege

Ein jeder geht schlafen und ich wache noch…über die Waschmaschine, die Zigarette, das Glas voll mit wein…ich blute, und diese Flüssigkeit ist so rot wie in diesem Glas…meine Tränen innerlich verborgen, weil ich nicht mehr schwach sein will. Nein, sicherlich ist dieses Wasser, das aus meinen Augen will nicht die Schwäche…viel mehr, dass ich fühle, was ich nicht will…Vergangenheit! Das schlimme daran, ist, dass ich versuche zu leben und es eigentlich nicht mehr kann. Ich habe Humor, ich lache und ich feier, ich gebe mein bestes, um Erwartungen zu erfüllen…Uni, Arbeit, Freunde und jene, die behaupten, es sein zu wollen, Familie und gewisse Mitglieder, die so tun, als gehören sie dazu, trotz aller Vorurteile, die sie mir gegenüber haben, obwohl ihr eigenes Stigma sie datu treibt, mich schlecht darzustellen…ich leide…obwohl alle um mich herum meinen, ich sei auf einem guten Weg…die Wahrheit ist, dass ich mich verloren fühle. Da sind Menschen, die mich von meinem freien Fall auffangen möchten, aber ich ergreife sie nicht…nicht so, dass sie mich retten können, weil ich es nicht zulasse! Dieses fallen scheint nicht mehr aufzuhören! Ich versuche mich festzuhalten, an mir selbst…das Problem dabei ist nur, dass es so scheint, als gäbe es mich nicht mehr! Und die Frage in mir, sei sie Strafe für mein tun oder der kleine Fallschirm , der alles dämpft, ist: War ich überhaupt jemals da?

Bei mir sein dürfen…

Die Welt dreht sich,
um alles und nichts,
schwarz und weiß,
pro und contra…

Bist du nicht dafür, dann bist du dagegen und umgekehrt. Und wenn du dich gar nicht bekennst, dann bist du ignorant…

Ich schließe die Augen, verdecke sie mit meinen Händen und schüttel den Kopf…ich will die Haare raufen, will alles zerreißen in und an mir, ich will laut schreien und di Erde zum Beben bringen.

Doch ich bleibe stumm, denn alles was ich sage, kann und wird gegen mich verwendet…für den einen gehöre ich auf die andere Seite, für den anderen, auf jene…ich stehe mittendrin und weiß nicht mehr, welchen Schritt ich als nächstest gehen sollte…denn alles was ich tue, wird ein Argument gegen mich für irgend eine Seite…gehöre ich üerhaupt irgendwo hin?

Ich drehe mich um meine eigene Achse, springe auf und ab, stehe dann wieder still, um mich flach auf den Boden zu legen und hinterher die Beine an mich zu ziehen…Embryo sein, in der Hoffnung, verloren zu gehen…denn verloren zu sein als erwachsener Mensch bedeutet, selbst Verantwortung dafür übernehmen zu müssen…

Aber hatte ich es nicht versucht? Immer wieder alle Kraft aufgebracht, mal die Schuld auf mich genommen, mal bei anderen gesucht, um hinterher doch wieder selbst auf mich zu kommen.
Ich bin meines Glückes Schmied und jeden Stein, der im Weg liegt, hebe ich auf für später, um irgendwann irgendetwas daraus zu bauen…und eventuell zaubert es auch anderen ein Lächeln aufs Gesicht…

Ich werde mich jedenfalls nicht beugen, werde mich nicht auf eine der Seiten stellen, nur um nicht ins Fadenkreuz aller zu gelangen. Doch solange ich verstehen, kämpfen, lachen und weinen kann, werde ich mich für keinen verbiegen und verraten…und wenn ich am Ende allein sein sollte, dann kann ich wenigstens sagen, dass ich meine eigene Rolle in meinem eigenen Leben niemals aufgegeben und verspielt habe…

Gedankensprünge…

Seit langem wieder einmal eine Musik hören, die in Sphären versetzt, die lang vermisst waren…Oliver Koletzki mit „Bones“ oder „Hypnotized“ und der Wunsch keimt auf, heute zu jener Feier gehen zu können in diesem bestimmten Club…doch gegen 23 Uhr werden hier die Lichter ausgeknippst, um morgen den 50. Geburtstag der Mutter des Freundes zu feiern. Sie ist eine sehr liebenswerte Person…doch diese große Familienfeier lässt mein Herz bis in den Hals schlagen…eine große Gesellschaft, viele Unbekannte und einige, die es nicht sind, aber dennoch nicht vertraut…ich habe Angst und wieder ist sie so groß, dass ich nicht weiß, wem ich sie anvertrauen könnte…also greif ich zur Flasche, auch wenn mir klar ist, dass sie mich nicht daraus begleiten wird, aber sie hilft einen Moment lang zu vergessen…und diese Musik, die vielmehr im Vordergrund läuft, so laut sie hörbar ist, kehrt mein Inneres nach Außen. Ich genieße die Töne und bewege mich im Takt. Unweigerlich geht der Blick in den Spiegel und kurz erschrecke ich…so wie ich meine Hüften bewege und mein Bauch mitschwingt, bemerke ich, wie zerbrechlich er aussieht. Die letzten beiden Wochen hat er selten Nahrung gesehen und nun wölbt er sich fast nach innen, ist vom ständigen anspannen sehr definiert, aber es drücken sich oberhalb die Rippen langsam durch…so wie ich mich wie von außen betrachte, habe ich fast Angst ihn zu berühren, so zart scheint er…und innerlich triumphiere ich darüber und denke mir: „Er ist einfach schön!“ und eine Stimme sagt: „Es geht an manchen Stellen noch weniger.“…da ist sie also wieder, diese Zerissenheit zwischen Innen und Außen…

Und während ich mich mit meinen Ängsten beschäftige, werde ich aus ihnen herausgerissen als außerhalb der Wohnung viele Blaulichter am Fenster vorbeirauschen…Polizei…sofort der Gedanke an erneute Probleme aufgrund Migrationshintergründen…und sofort diese Traurigkeit. Wir sind alles Menschen mit ihren Päckchen auf den Schultern…wir sollten uns gegenseitig stützen, anstatt noch mehr Last auf die Knochen zu laden. Egal ob In- oder Ausländer, egal ob Mann oder Frau, Erwachsener oder Kind…jeder benötigt irgendwann mal Hilfe!

Ich verspüre Verzweiflung…und ich spüre, dass ich mich immer seltener konzentrieren kann…auf Gespräche, auf Texte lesen oder schreiben…manchmal fehlen mir nur noch die Worte und immer mehr geht mir die Ausrucksmöglichkeit verloren…

Also tanze ich, hier für mich allein…denn nur so kann ich mich noch richtig ausdrücken…

Leben heißt die Devise…

Manchmal macht es einfach „KLICK“…und man sitzt da und freut sich über seine Erkenntnis, auch wenn man in dem Moment noch nicht weiß, wie man sie umsetzen kann…

Wir werden begleitet von täglichen Problemen, Stress und Ärger…und wir wundern uns so oft, woher diese DInge kommen…
Ich saß da, mit meiner Zigarette im Angesicht der „Beziehungs“probleme eines Verwandten, die sich schon seit Monaten so dahinziehen. Sie machen ihn kaputt. Er weiß nicht weiter und selbst die schönen Momente tun ihm nicht gut. Ich überlegte also…und nun habe ich eine neue These in meinem Kopf aufgebaut. Es gibt Dinge, die uns zerreißen, die so schwer erscheinen, uns unter Druck setzen und manchmal auch zu Tränen bringen. Aber wenn diese Dinge uns das Gefühl geben, absolut richtig zu sein, wir durch sie vorankommen, dann müssen sie doch genau die sein, die sich lohnen, weil wir an ihnen wachsen.
Doch sind es jene, die einfach nur zerstören, an denen wir scheinbar so lange zu arbeiten haben, bis wir vollends ins leere Glas schauen, sollten wir sie dann nicht lieber nur nebenher laufen lassen oder sie komplett aus unserem Blickfeld verschwinden lassen? Egal wie schwer es ist…denn auch wenn es schwer ist, fühlen wir uns hinther wohler und können uns den wahren wertvollen DIngen im Leben zuwenden.

Ebenso müssen wir nicht immer für jeden und alles da sein, nicht von jedem und allen gemocht werden, wir müssen nicht von allen wertgeschätzt werden…die, die das nicht tun, haben in unserem Leben eben einfach nichts zu suchen, sie sollten keinen höheren Stellenwert haben. Nichts sollte in unserem eigenen Leben höher stehen als wir selbst. Denn nur wenn wir in unserem eigenen Leben die Hauptrolle spielen, können wir glücklich werden und andere glücklich machen. Das soll nicht heißen, dass wir arrogant und egoistisch durchs Leben gehen sollten. Aber auf sich selbst achten und sich selbst annehmen und mögen ist so unheimlich wichtig, um das eigene Leben, dass wir eventuell nur einmal haben, zu genießen und wertzuschätzen. Wenn wir uns aufgrund anderer aufgeben, bringt das niemanden etwas…denn entweder macht es anderen Schuldgefühle oder es ist ihnen egal…zu leben ist die Devise…zu leben und leben zu lassen, lieben und andere lieben lassen…der wahre Wert des Lebens in meinen Augen…

Nachdem ich also die letzten Tage doch wieder gelitten hatte, aber mit dem Bewusstsein, dass sie etwas zu bedeuten haben, dass ich zu wenig auf mich geachtet hatte und auf das, was mir wichtig ist, bedeutet, dass dieses Leid sein musste, damit ich wieder für mich eine neue Erkenntnis erlangen konnte.

Das ist einfach das Leben…es gibt niemals komplettes Leid oder komplettes Glück…wir sind eigene Schmiede des Lebens und des Glücks…wir müssen uns dem nur einfach bewusst sein…und aufhören, ständig anderen die Schuld zu geben. Denn nur wir sind verwantwortlich, wohin es geht…

Die Geschichte über ihn…

Der Cursor vor mir auf dem Bildschirm blinkt mir gehässig entgegen…kein Wort zum Thema meiner Hausarbeit, die ich in einer Woche abgeben muss, will mir einfallen…dafür ist mein Kopf voller Gedanken, die ich gerade nicht gebrauchen kann…
Da ist dieses Bedürfnis, all diese Dinge in die Welt hinauszuschreien…

Vor fast 2 Jahren lernte ich ihn kennen…durch Caro, eine vermeintliche Freundin…damals war ich noch nicht lang von meinem Ex getrennt. 2 Monate nach 6 Jahren Beziehung, aber diese Trennung war trotz der Zeit und all den vielen gemeinsam durchgestandenen Schicksalsschlägen nicht schwer. Wir wohnten noch zusammen, teilten noch ein Bett…doch alles auf eine oberflächliche Art…es war wie eine Freundschaft ohne Tiefe. Wir unternahmen viel gemeinsam, teilten aber unsere Sorgen und unsere Gedanken nicht miteinander.
Eine Zimmeraufteilung sollte es noch geben, nur das fehlende Geld hielt uns davon ab. Es war dennoch keine Belastung. Ich war viel unterwegs, saß viel auf dem Balkon und Markus war nie jemand, der sich aufdrängte. Ein kleiner Sunnyboy, der offensichtlich nichts an sich heran ließ…als ich ihm dann im Zuge eines alkoholreichen Abends mit Freunden erzählte, dass Caro meinte, sie hätte den perfekten Mann für mich und wir wie füreinander geschaffen seien, war Markus…baff…er sah mich an und war skeptisch…sein Kumpel fragte mich aus über diesen Phil…und ich…angetrieben von meiner großen Einsamkeit und dem Bedürfnis nach Nähe…und natürlich ganz besonders vom Alkohol…schrieb ich ihn an im Social Network.
Tags darauf bereute ich es, während meine drei geglaubten Freundinnen mir Mut zusprachen und „dass es ja endlich mal zu einem Kennenlernen kommen“ müsse…erst drei Tage später antwortete er, dabei hatte ich ihn zwischenzeitlich schon in die Wüste verbannt. Doch seine Antwort machte mich wieder aufmerksam. Doch wir schrieben die nächsten Tage nicht viel. Es fühlte sich von Anfang an so erwzungen an, aber ich wollte nicht aufgeben. Ich kannte ihn nicht, aber irgendetwas in mir sagte, ich solle dran bleiben…komischerweise ist diese Stimme immer noch da…irgendwann sahen wir uns das erste Mal…auf einem riesigen Stadtfest…alkoholisiert bis oben hin…aber es passierte nichts. Wir sahen uns nicht mal großartig an, redeten kaum miteinander.
Am nächsten erfuhr ich jedoch, dass er gesagt hatte, wie niedlich er mich fände und sein Interesse geweckt wäre. Meins allerdings ließ mich in Ruhe und ihn noch mehr. Aber in mir war nachwievor etwas, dass mich weiter zu ihm trieb und so trafen wir uns das erste mal zu zweit. Ich holte ihn an einem warmen Sommertag ab. Wir wollten uns an den Fluss legen in der Nähe seiner Wohnung, die er mit 4 anderen teilte. Ich weiß noch als er durch die Haustür kam, in seinem Achselshirt und seiner kurzen Hose, wie er mich ansah mit diesen blauen Augen und einem Lächeln als gäbe es nichts schöneres auf der Welt…es war geschehen…es war um MICH geschehen…ich wollte ihn nur noch berühren, wollte ihn nah bei mir…ich wollte IHN…und da begann es…diese Abhängigkeit…hätte ich damals nur den Abgrund vor meinen Füßen gesehen, dann wäre ich keinen Schritt weiter gegangen…oder vielleicht doch?
Da lagen wir nun also…über uns zogen sich schwarze Wolken zusammen, alle um uns herum suchten das Weite…wir blieben und sahen zu, wie nicht nur der Himmel immer dunkler wurde. Es war offensichtlich dass wir nichts gemeinsam hatten, dass wir über Worte hätten miteinander teilen können. Selten kam ein Ton über unsere Lippen. Mir blieb stark im Gedächtnis dass er mich fragte, ob ich irgend einen Sport mache außer dem Fußball spielen ab und an. Als ich das verneinte war er erstaunt: „Echt nicht? Krass, dass du dann so ne tolle Figur hast!“ …ich wusste nichts zu sagen. Was ich dachte, hätte ich ihm schlecht offenbaren können: „Das kommt von keinem Sport, sondern einfach nur durch mein abnormales Essverhalten“…bald darauf brauchte es sowieso kaum noch Worte als viel mehr Kraft in den Beinen…der Regen plätscherte auf uns herab, der Donner war ohrenbetäubend und die Blitze bedrohlich im Anbetracht dessen, dass wir durch eine Art Waldstück mussten. Phil schützte uns vor der Nässe indem er versuchte die Decke über uns zu halten, während ich meinen Arm um seine Hüfte legte und wir so zu ihm gingen…es war das erste und letzte Mal, dass ich Glühwürmchen sah, die am Wegesrand auf und ab tanzten. Ich dachte, es sei ein positives Zeichen.
Bei ihm angekommen, saßen wir wir steife Bretter nebeneinander während wir einen Film sahen „In Time-deine Zeit läuft ab“. Unsere tat es auch…aber dann…endlich…der Abspann lief, doch für uns öffnete sich der Vorhang der Bühne. Er küsste mich, wild, sagte mir, dass er das schon die ganze Zeit wollte und zog mich aus….und ein paar Stunden ein zweites Mal…dann fuhr ich mitten in der Nacht auf meinem Fahrrad heim und fühlte mich so leicht, so frei…so unglaublich glücklich!
Ab diesem Zeitpunkt schlief ich auf der Couch im Wohnzimmer und entfernte mich immer mehr von MArkus, ohne es zu bemerken. Wir sahen uns immer seltener und teilten mittlerweile so gut wie gar nichts mehr miteinander, außer dem Dach überm Kopf.
Eine Woche später, das zweite Treffen mit Phil. Wir lagen auf dem Bett, war es doch fast das Einzige, dass uns verband, er stützte sich auf seinen Arm und sah mich an…er lächelte verträumt und ich fragte, was los sei. Er wurde ernst, mied Augenkontakt und sagte: „Ich glaub, ich muss dir was sagen!“. Ich bekam Angst. Wollte er mir gestehen, dass er nichts fühlt? Dass das nichts ernstes für ihn sei? Oder hatte er eine andere? Vielleicht war ich ihm nicht attraktiv genug…ich sehe ja selbst nicht gern in den Spiegel, wie sollte er mich dann gern ansehen? „Nun…“, begann er und kam ein Stück näher, strich mir übers Gesicht, sah mir tief in die Augen mit zärtlichem Blick:“Ich hab mich in dich verliebt!“….WOOOOOOHOOOOOOO…und damit berührte er mich genau da, wo ich am empfindlichsten war…mein Herz! Es stand fest, nun war ich ihm voll und ganz verfallen…mein Untergang war nah, ohne dass ich es wusste!
Daraufhin dauerte es nicht lange bis die Zimmeraufteilung bei Markus und mir stand und ich meinen Raum ausgestaltet hatte. Denn nun konnte ich Phil auch zu mir einladen…als Markus das erste Mal auf ihn traf, sagte er mir hinterher, ich solle aufpassen, er hätte ein ungutes Gefühl, er glaube, ich würde sehr verletzt werden…ich hielt es für Eifersucht…dummerweise war bereits nach nur 3 Wochen diese Art Beziehung alles andere als erfüllend für mich…das Glücksgefühl war nur vorhanden, wenn wir uns sahen…WENN wir uns sahen…selten, viel zu selten für mich…in guten Wochen sah ich ihn 2-3x, abends, ab 21/22 Uhr. Tagsüber meldete er sich kaum.
Ich weiß nicht was mit mir geschah. Ich kannte ihn erst 2 Monate. Wir hatten keine Gesprächsthemen, ich konnte mich ihm nicht öffnen, wir sahen uns kaum und wenn, ging es fast immer nur um Sex, zugegeben, sehr guter, aber mein Herz brannte so sehr für ihn. In seinen Armen und wenn ich in seine Augen sehen konnte, fühlte ich mich so geborgen, so unendlich hingezogen. Sobald er in meiner Nähe war, war alles andere egal…er war wie eine Droge für mich und in Abwesendheit, war ich zerissen. Diese Beziehung zerstörte mich von innen heraus…irgendwann weinte ich nur noch, zog mich aus dem sozialen Leben zurück, saß nur noch zu Hause und wartete…darauf dass er sich meldet, darauf dass er mich sehen will, darauf, dass sich der Himmel auftut und ich erlöst werde von diesem unendlich tiefen Schmerz…ich hielt das alles nicht mehr aus und versuchte zu betäuben, denn Phil los lassen konnte ich nicht…ja, ich liebte ihn, ohne es ihm sagen zu dürfen, denn ich spürte, dass irgendetwas bei ihm nicht stimmte…ich betrank mich, jeden Tag. Manchmal schon morgens, weil ich diese unerträgliche Leere in meinem Bett und mein nachrichtenfreies Handy nicht ertrug.
Meine vermeintlichen Freunde schimpften anfänglich noch, aber sie klingelten auch nicht mal bei mir, um mich aus der Wohnung zu holen. Ich machte mit ihnen Abi, auf dem zweiten Bildungsweg, daher kannte ich sie und sah sie jeden Tag. Sie sagten mir, dass ich immer schlechter aussähe, immer ruhiger werden würde und immer dünner…sie sagten mir, Phil tue mir nicht gut und ich solle ihn sein lassen…Caro behauptete plötzlich, sie habe von Anfang an gesagt, er sei nicht der Richtige.
Ich hörte ihnen zu und sagte: „Ich kann nicht, ich habe das Gefühl zu ihm zu gehören! Da ist etwas in mir das sagt, ich darf noch nicht aufgeben…“ Ich tat es auch nie und dafür zerbrach ich sowie alles andere um mich herum…mir blieb letztendlich nur ein Freund, Andreas! Der Einzige, der es schaffte mich abzulenken, der mir einfach nur zuhörte…manchmal braucht es nicht mehr als ein oder zwei Ohren, eine freundliche Geste oder einfach nur eine Schulter…manchmal sind Worte eben einfach überflüssig…
Doch dann begann eine Zeit, in der ich mich bei Phil beklagte…und er entschuldigte sich immer wieder…er fand immer neue AUsreden und wenn er doch mal keine parat hatte, dann beteuerte er, dass es keine Absicht sei. Irgendwann traute ich mich, offener zu sein und ich drängte ihn in die Ecke und er gestand, dass er nicht so viel fühlen würde. Er sagte, er genieße die Zeit mit mir und würde es schön finden, sich wohl fühlen, aber er würde nicht an mich denken…da war es! Die Bestätigung meiner Befürchtungen! Es war nicht nur ein Kloß im Hals und ein Fels auf meinem Herzen, es lag urplötzlich noch mehr Balast auf meinen Schultern und ich fühlte, dass mein Geist versagte…ich sah ihn quasi durch die Tür gehen…mich hatte mit seinen Worten alles verlassen…auch wenn er der Ansicht war, dass er das dennoch nicht aufgeben will. Er meinte, dass sich Gefühle ja entwickeln können…ich wusste nicht, ob ich das kann. Ich sagte es ihm nicht, denn das wäre das Ende gewesen…und das hätte ich ebenso wenig ertragen…wir saßen eine Stunde da, ohne zu reden. Ich weinte, verdeckte mein Gesicht und er saß einfach vor mir und starrte die Bettdecke an. Dann meinte er, dass es vielleicht besser sei, wenn er gehe…er wollte aufstehen und ich fasste seinen Arm und schüttelte den Kopf. Er sah mich und ich flüsterte, dass er mich diese Nacht nicht allein lassen darf, dass ich nicht will, dass es endet und dann küssten wir uns…die Nacht war intensiv und ich genoss einfach nur seine Nähe…
und dann…
dann war es so, als hätte dieses Gespräch nie statt gefunden…alles lief weiter wie bisher, keine Bemühungen seinerseits, nur ich versuchte, mich weniger zu melden! Doch der Alkoholkonsum stieg…Markus und ich stritten nur noch…ich zog die Konsequenz und zog aus…eine andere WG mit fremden Menschen…meine soziale Phobie war nicht dankbar…doch hier lernte ich den einzigen Menschen kennen, der später und bis heute alles für mich tun würde…ich konnte Phil plötzlich ganz einfach los lassen…nachdem er mich ein letztes Mal verletzte, er erneut mit seinen Entschuldigungen kam, sagte ich ihm, dass es nicht weitergeht…dennoch behielt ich ihn in dieser Nacht bei mir…er lag neben mir, ich hatte eine Weile bereits die Augen geschlossen…da strich er mir übers Haar und streichelte über meine Wange…ich öffnete meine Augen…und er…er zog erschrocken seine Hand zurück uund schloss die Lider. Es war das letzte Mal, dass wir uns nah waren, das letzte Mal, dass ich in seinen Armen liegen konnte…das letzte Mal!

Und heute…heute bereue ich es…heute ist die Frage da, was gewesen wäre wenn…wenn ich nicht beendet hätte, was wir hatten, wenn ich es weiterlaufen gelassen hätte…hätter er mich lieben gelernt? Wäre ich ihm irgendwann genauso wichtig geworden, wie er es für mich war?…

6 Monate nur teilten wir…ich müsste ihn hassen oder wenigstens sollte er mir egal sein, nachdem wie er mich behandelt hatte…2 Jahre später sollte ich ihn doch vergessen haben…es gibt diese Zeiten, in denen er verschwunden ist…aber bisher kam er unweigerlich zurück…ohne mein Wollen…eine Weile schaffe ich es, die Gedanken wieder abzuwehren, aber mein Herz überwältigt mich jedes Mal…

Ich verfluche es, ihn nicht überwinden zu können!